Die Welt verändert sich rasant. Seit Beginn der digitalen Revolution dreht sich vor allem die Arbeitswelt in Höchstgeschwindigkeit. Mit Klassiker-Sätzen wie „das haben wir schon immer so gemacht“ ist man heute in den meisten Branchen zum Scheitern verurteilt. Wer sich an die Veränderungen nicht anpassen kann, wird auf dem Arbeitsmarkt kaum noch Chancen haben. Flexibilität im Beruf ist eine Grundvoraussetzung.
Wir erklären die Bedeutung von Flexibilität, wo man sie anwenden und wie trainieren kann. Denn sie ist keine Charaktereigenschaft, sondern durchaus erlernbar.
Key Facts
- Flexibilität ist die Fähigkeit, sich neuen Situationen schnell anzupassen und entsprechend zu reagieren. Ein Synonym für Flexibilität ist Anpassungsfähigkeit oder auch Vielseitigkeit und Adaptivität.
- In der Berufswelt bildet sie eine Schlüsselkompetenz bei den Soft Skills.
- Flexibilität kann entwickelt und verbessert werden. Natürlich gibt es Menschen, die grundsätzlich anpassbarer sind als andere. Dennoch lässt sich die Fähigkeit mit diversen Techniken aneignen.
Was ist Flexibilität?
Das Wort Flexibilität kommt vom lateinischen flectere. Dessen Bedeutung ist beugen oder biegen.
Die Fähigkeit und Bereitschaft, sich neuen Umständen schnell anzupassen und entsprechen zu reagieren, ist schon in der Ausbildung wichtig, wenn Azubis mit ständig wechselnden Situationen und einem völlig neuen Alltag zurechtkommen müssen.
Dabei geht es nicht nur um die täglichen Herausforderungen des Jobs, sondern auch um neue Technologien, Strategien oder Führungswechsel. Arbeitgebende, die mit der Konkurrenz auf dem heutigen schnelllebigen Markt mithalten wollen, müssen eine kontinuierliche Innovationskraft im Unternehmen herstellen. Bereits im Recruiting-Prozess ist es daher sinnvoll, Kandidat*innen mit Schlüsselkompetenzen wie Adaptivität und analytischem Denken zu suchen.
Flexibilität als Erfolgsfaktor
Auf beiden Seiten des Arbeitsverhältnisses ist Flexibilität von Bedeutung. Arbeitnehmende sollten offen für neue Herangehensweisen sein. Flexible Angestellte zeichnen sich durch eine hohe Teamfähigkeit, Lernbereitschaft und Motivation aus.
Wer als Arbeitgebender wiederum Freiheiten wie flexible Arbeitszeitmodelle (Homeoffice, Gleitzeit etc.) anbietet, ermöglicht der Belegschaft eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, was sich wiederum positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit und das Employer Branding auswirkt.
Tipp: Je freier Ihre Mitarbeitenden ihre Arbeitszeiten einteilen können, desto komplexer wird natürlich auch die Zeiterfassung. Time Tracking mit Excel und Co. kann dann zu einer echten Herausforderung werden. HR-Software wie die von Factorial befreit Sie von dieser Last. Ihre Mitarbeitenden können sich per App oder Desktop unkompliziert ein- und auschecken, sei unterwegs, im Homeoffice oder im Büro. Ihre Belegschaft arbeitet in Schichten? Entdecken Sie unser intuitives Schichtmanagement-Tool!
Wie flexibel sind Sie?
Ein Selbsttest zu Einschätzung
Selbsteinschätzung ist schwierig. Auch bei der Flexibilität überschätzen sich viele Menschen. Um herauszufinden, ob und wie flexibel man selbst ist, gibt es verschiedene Selbsttests. Diese helfen Bewerber*innen, Unternehmen und Mitarbeitenden Ihre Fähigkeiten zu testen und Ihre Selbstkompetenz zu verbessern.
Die Fragen der meisten Tests beziehen sich dabei sowohl auf das Privat- als auch aufs Berufsleben. Der Selbsttest kann helfen, die eigenen Stärken und Schwächen zu identifizieren sowie an der eigenen Flexibilität zu arbeiten.
Tipps und Tricks – Wie werden Sie flexibler?
Flexibilität ist kein Charakterzug. Sie kann also entwickelt und verbessert werden. Natürlich gibt es Menschen, die grundsätzlich flexibler sind als andere. Dennoch gibt es Techniken, mit deren Hilfe man sich Flexibilität aneignen beziehungsweise die vorhandene verbessern kann.
- Gehen Sie bewusst aus Ihrer Komfortzone
Indem Sie sich mit Neuem und Unbekanntem konfrontieren und bewusste unangenehme Situationen aufsuchen, lernen Sie, sich anzupassen und zukünftig mit mehr Selbstvertrauen an solche Herausforderungen heranzugehen. Fragen Sie sich: Wovor habe ich Angst und warum? Und: Was kann schlimmstenfalls passieren? Meistens ist man überrascht, wie harmlos das Worst-Case-Szenario ist, das ohnehin so gut wie nie eintritt. - Den Perfektionismus drosseln
Perfektionismus kann ein ständiger Hindernisfaktor sein. Wenn Sie Ihre hohen Erwartungen loslassen, nimmt das eine Menge Druck und Sie können Situationen besser akzeptieren und schneller reagieren. - Blicken Sie in Ihre Vergangenheit
Versuchen Sie, sich zu erinnern, wann Sie schon einmal mit Veränderungen klarkommen mussten. Sie werden feststellen, dass Sie dies schon öfters geschafft haben. Was war damals gut an den Veränderungen? Mit dieser Erfahrung können Sie auch neue Herausforderungen leichter bewältigen. - Hören Sie nicht zu viel auf Ihr Gefühl
Viele Menschen schwören auf ihr Bauchgefühl – wissenschaftlichen Untersuchungen hält das allerdings nur selten stand. Lassen Sie Ihr Bauchgefühl nicht zu einer Ausrede werden, um keine Risiken einzugehen. Das verhindert Flexibilität. Lehnen Sie Veränderungen nicht ab, nur weil Sie sich nicht ganz wohlfühlen.
Flexibilität und Technologie
Es gibt kaum noch eine Branche, kaum einen Job, den die Technologie in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht wenigstens ein bisschen verändert hat. Viele davon grundlegend.
Technische Innovationen – Stichwort AI – werden immer schneller zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen und erfordern auf Seiten der Mitarbeitenden ein gewisses Maß an Anpassungsfähigkeit.
Azubis können regelmäßig an Schulungen teilnehmen, um ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Aber auch Beschäftigte haben die Möglichkeit, sich in Weiterbildungsmaßnahmen schulen lassen oder den Austausch mit erfahreneren Kolleg*innen suchen.
Flexibilität bedeutet auch, sich nicht von komplexen oder zunächst schwer verständlichen Technologien abschrecken zu lassen, sondern sich motiviert und zielstrebig einzuarbeiten.
Fazit
Flexibilität ist eine Schlüsselkompetenz in der modernen Arbeitswelt. Sie ermöglicht es, sich an Veränderungen anzupassen und Herausforderungen proaktiv anzugehen. Als erlernbare Fähigkeit bringt sie viele Vorteile: Sie steigert zum Beispiel nicht nur die Karrierechancen, sondern auch die Arbeitszufriedenheit. Mit der richtigen Einstellung und gezielten Techniken können Menschen ihre Anpassungsfähigkeit verbessern und so beruflich wie privat wachsen.