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Arbeitszeiterfassung

Arbeitzeitflexibilisierung: Warum Sie flexible Arbeitszeitmodelle einführen sollten

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Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu bringen, ist gar nicht immer so einfach: Eine Lösung könnte in Unternehmen die Arbeitszeitflexibilisierung bieten. Korrekt umgesetzt, bietet sie sowohl Vorteile für Arbeitgebende als auch Arbeitnehmende. Praktisch ist zudem, dass es so viele Möglichkeiten der Flexibilisierung der Arbeit gibt, dass selbst KMUs nicht außen vor sind.

Das Wichtigste in Kürze

  1. Arbeitszeitflexibilisierung kann viele verschiedene Modelle, oftmals auch in Kombination zueinander, umfassen. Darunter zum Beispiel Gleitzeit, Teilzeit oder Vertrauensarbeitszeit.
  2. Flexible Arbeitszeitmodelle werden von Arbeitnehmenden als ausgesprochen positiv und echter Benefit wahrgenommen.
  3. Unabhängig vom genutzten Modell, unterliegt die Flexibilisierung der Arbeit sowohl den gesetzlichen Rahmenbedingungen als auch gegebenenfalls dem Betriebsrat, sofern vorhanden.

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Was versteht man unter Arbeitszeitflexibilisierung?

Schon der Begriff gibt einen guten Ausblick darüber, was damit gemeint ist: Die vereinbarte Arbeitszeit im Arbeitsvertrag darf, in einem gewissen Rahmen, flexibel geleistet werden. Flexible Arbeitszeiten können, aber müssen nicht zwangsläufig zu einer reduzierten Gesamtarbeitszeit führen. Primär geht es darum, Arbeitnehmenden ein gesundes Maß an Freiheiten zu gewähren, damit diese ihr eigenes Privatleben und ebenso Kinder, Partner, Haushalt, Terminpflichten und Co. komfortabler jonglieren können.

Flexible Arbeitszeiten kommen nicht nur gut an, für viele Arbeitnehmende sind sie sogar zu einem Ausschlusskriterium bei der Wahl des Arbeitgebenden avanciert. Das belegt eine jüngst publizierte Studie der Bertelsmann Stiftung, wonach mehr als 70 % der befragten Arbeitnehmenden flexible Arbeitsmodelle präferieren oder voraussetzen. Ebenfalls gut zu wissen: Frauen legen durchschnittlich noch stärker Wert darauf als Männer.

Welche flexiblen Arbeitszeitmodelle gibt es?

Einige Modelle der Arbeitszeitflexibilisierung sind unweigerlich bekannter als andere. Gleitzeit zum Beispiel, die schon heute in vielen Unternehmen Anwendung findet. Dabei gibt es jeweils eine Kernarbeitszeit, zum Beispiel von 5 Stunden, sowie einen Gleitzeitzeitraum drumherum – den sich Arbeitnehmende frei einteilen dürfen. Arbeit in Teilzeit, mit reduzierten Wochenstunden, ist ein weiteres hinlänglich bekanntes Beispiel.

Ebenso gehören dazu Modelle wie:

  • Vertrauensarbeitszeit: Der Fokus liegt auf Milestones und Ergebnissen, nicht auf geleisteten Stunden.
  • Jahres- oder Lebensarbeitszeit: Die zu leistende Arbeitszeit kann über einen längeren Zeitraum frei verteilt werden.
  • Funktionszeit: Keine festen Zeiten, stattdessen ergibt sich die Arbeitszeit aus der Funktionszeit des jeweiligen Teams.
  • Jobsharing: Mehrere Personen teilen sich eine Vollzeitstelle, normalerweise zwei Personen.
  • Telearbeit: Ein anderer Begriff für Remote Work, die eine freie Arbeitsplatzwahl vorsieht.

Vorteile und Nachteile der Arbeitszeitflexibilisierung für Arbeitnehmende

Der größte und entscheidende Vorteil wurde bereits benannt: Mehr Flexibilität bei der zu leistenden Arbeitszeit entspricht schlichtweg auch mehr Freiheiten. Beruf und Privatleben lassen sich also effizienter und flexibler ausgestalten. Die dadurch erlangte Selbstbestimmung ist ein weiterer Vorteil, der zu einem positiven Betriebsklima und verbessertem Miteinander führen kann.

Arbeitnehmende empfinden flexible Arbeitszeitmodelle zudem als weniger belastend und weniger stressig. Haben sie einen schlechten Tag oder sind gerade mit dem Kopf woanders, können sie ihre eigene Arbeitszeit entsprechend anpassen – zumindest teilweise. Modelle wie Telearbeit haben außerdem noch eine effektive Reduzierung der Zeit, die indirekt mit Arbeit zugebracht wird, zur Folge. Allen voran deshalb, weil der Arbeitshinweg und der Rückweg entfallen.

Als nachteilig empfinden Beschäftigte solche Modelle normalerweise nicht, zumindest nicht in der Mehrheit. Trotzdem möchten wir potenzielle Nachteile hier nicht unerwähnt lassen:

  • Der Kontakt zum eigenen Team und generell das Miteinander unter Kollegen*innen könnte durch die Verschiebung der eigenen Arbeitszeiten leiden.
  • Es könnte zu Abstimmungsschwierigkeiten in Teams kommen, wenn einzelne Teammitglieder zu sehr unterschiedlichen Zeiten arbeiten.
  • Speziell bei der Telearbeit ist es mitunter schwierig, das Privat- vom Berufsleben zu trennen, auch eine soziale Vereinsamung ist ein Risiko.


Welche Nachteile hat eine flexible Arbeitszeit für Arbeitgebende – und welche Vorteile?

Wie gut Arbeitszeitflexibilisierung bei Mitarbeitenden ankommt, zeigten wir schon anhand der Bertelsmann-Studie auf. Ein offenkundiger Vorteil ist also, dass flexible Arbeitszeitmodelle schlicht zu einer höheren Zufriedenheit von Mitarbeitenden führen. Das Betriebsklima verbessert sich dadurch, was wiederum im nächsten Schritt die Mitarbeiterfluktuation reduziert. Fachkräfte lassen sich also effizienter und länger binden. Außerdem gewinnen Unternehmen so überhaupt erst die Fachkräfte für sich, die flexible Arbeitszeiten grundlegend voraussetzen.

Wirtschaftliche Vorteile sind ebenso denkbar: Arbeitsplätze könnten beispielsweise geteilt werden, ebenso andere Betriebsmittel. Unternehmen positionieren sich damit zugleich als moderner Arbeitgebender und können, aufgrund der Vorteile für Mitarbeitende, oftmals eine höhere Produktivität von einzelnen Beschäftigten und ganzen Teams erwarten.

Denkbare Nachteile gibt es aber auch hier:

  • zusätzlicher organisatorischer Aufwand
  • konsequente Überprüfung der Arbeitszeiten notwendig (Factorial unterstützt Sie dabei und reduziert so auch den organisatorischen Aufwand)
  • eventuell Abstimmungsschwierigkeiten in Teams, dadurch entsteht womöglich eine reduzierte Produktivität

Gesetzliche Rahmenbedingungen zur Arbeitszeitflexibilisierung

Gute Nachrichten für Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen: Am 9. April 2025 verkündeten CDU/CSU und SPD ihren Koalitionsvertrag. Der enthält eine neue Regelung zur Arbeitszeitflexibilisierung: Fortan soll es keine starre, gesetzlich vorgegebene Maximal-Arbeitszeit pro Tag mehr geben, stattdessen möchten beide Parteien eine maximale Wochenarbeitszeit einführen. Das soll Unternehmen unter anderem die Einführung von 4-Tages-Wochen erleichtern. Selbiges würde zu einer Anpassung des aktuellen § 3 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) (3) führen.

Unabhängig davon unterliegen flexible Arbeitszeitmodelle weiterhin dem Arbeitszeitgesetz sowie der Betriebsvereinbarung. Letztere wird zwischen dem Unternehmen und seinem Betriebsrat getroffen. Damit Sie alles weiterhin im Blick behalten, bietet Ihnen eine HR-Software wie die von Factorial eine zuverlässige Zeiterfassung für alle Mitarbeitenden. Das schafft einerseits Übersicht, speziell bei flexiblen Arbeitsmodellen, andererseits legen Sie damit die Weichen für eine rechtskonforme Arbeitszeiterfassung. Sofern Sie noch keine flexiblen Arbeitszeitmodelle nutzen, ist Factorial ebenso eine gute Lösung – um selbige von Anfang an rechtssicher, transparent und übersichtlich in Ihr Unternehmen zu integrieren.
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Als passionierte Copywriterin kann sich Antonia bei Factorial voll ausleben. Was sie besonders glücklich macht? Mit ihren Beiträgen rund um brandaktuelle HR-Themen kann sie einen wahren Impact hinterlassen. So trägt sie nicht nur zum Erfolg von Factorial, sondern auch zum Fortschritt tausender Unternehmen bei, die ihren Weg im Bereich New Work gehen wollen.