In der heutigen Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, seinen Mitarbeitenden die richtigen Benefits zu bieten. Die Vergütung ist ein zentraler Bestandteil hiervon. Ein attraktives Gehalt alleine reicht in den meisten Fällen allerdings nicht mehr aus, um für Fachkräfte interessant zu sein. Moderne Vergütungssysteme bieten die Chance, durch zusätzliche Leistungen und Vorteile Top-Talente auf dem Arbeitsmarkt zu begeistern und Mitarbeitende zu Höchstleistungen zu motivieren.
Einen entscheidenden Anreiz schafft hierbei die Wahl der richtigen Vergütungsart. Die Art der Entlohnung beeinflusst die Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten maßgeblich. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Vergütungssysteme sich im Laufe der Zeit etabliert haben und auf welchen Kriterien sie beruhen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vergütungssysteme regeln die Entlohnung der Beschäftigten in einem Unternehmen. Im Idealfall steigern sie durch das Setzen von Anreizen die Mitarbeitermotivation und -bindung.
- Die Entlohnung von Mitarbeitenden kann über ein Fixgehalt, leistungsbezogen und in Form von Sachleistungen erfolgen. Viele Unternehmen nutzen eine Kombination dieser Vergütungsarten.
- Viele Entgeltmodelle entlohnen Beschäftigte auf der Grundlage der Arbeitszeit. Aber auch Qualität und Quantität können als Basis für die Zahlung von zusätzlichen Vergütungen fungieren.
Was ist ein Vergütungssystem?
Bei einem Vergütungssystem handelt es sich um ein strukturiertes Modell für die Entlohnung von Arbeitnehmenden. Dazu gehört nicht nur das reguläre Gehalt, sondern auch darüber hinausgehende Leistungen. Das können zum Beispiel Boni, Prämien oder weitere Anreize sein, die dazu dienen, die Leistung und Motivation der Beschäftigten zu steigern.
Es gibt unterschiedliche Formen der Vergütung. Sie sollen sowohl für Arbeitgebenden als auch für die Mitarbeitenden Vorteile schaffen. Lohnsysteme dienen dazu, ein Gleichgewicht zwischen den unternehmerischen Interessen und den Anforderungen und Bedürfnissen der Arbeitskräfte zu schaffen. Mit dem richtigen Vergütungssystem ziehen Arbeitgebende Talente an, entlohnen überdurchschnittliche Leistungen, schaffen transparente Lohnstrukturen und fördern so das Erreichen der Unternehmensziele.
Welche Arten von Vergütung gibt es?
Deutschland- sowie europaweit haben sich drei Arten der Vergütung etabliert. Viele Arbeitgebende nutzen alle drei Formen der Entlohnung, um attraktive Arbeitsbedingungen für Fachkräfte zu schaffen.
Festgehalt
Die feste Vergütung bildet das Grundgerüst sämtlicher Vergütungsmodelle. Dies ist der vertraglich festgelegte Mindestbetrag, den der Arbeitgebende Mitarbeitenden zahlt. Beeinflusst wird das Festgehalt von der Position, der dafür nötigen Qualifikation und von den marktüblichen Vergütungen für das Aufgabenfeld. Ziele oder die Ergebnisqualität der Arbeit beeinflussen das Festgehalt hingegen nicht.
Variables Gehalt
Die variable Vergütung ist ein gängiges Mittel für die Mitarbeitermotivation. Es ist nicht an die Position, sondern die Leistung von Beschäftigten gekoppelt. Leistungsorientierte, variable Vergütungssysteme müssen nach objektiven Kriterien aufgebaut und transparent sein. Bestandteile des Entgelts sind beispielsweise Prämien, Boni, Unternehmensanteile, Gehaltszuschläge oder vereinbarte Sonderzahlungen.
In der Metall- und Elektroindustrie werden variable Vergütungssysteme übrigens besonders häufig eingesetzt. Laut der ifaa-Studie 2023 „Anreiz- und Vergütungssysteme in der Metall- und Elektroindustrie“ gehören Boni, Prämien und betriebliche Altersvorsorge zu den beliebtesten Maßnahmen und Zusatzleistungen. 85 % der Unternehmen sind zudem davon überzeugt, dass die Bedeutung solcher Benefits auch in Zukunft weiter steigen wird.
Flexible Benefits und Sachleistungen
In der heutigen Zeit nehmen auch flexible Benefits und Sachleistungen in Vergütungssystemen eine immer größere Rolle ein. Hierbei handelt es sich ausdrücklich um nicht monetäre Entgeltbestandteile, sondern um Dienstleistungen oder Produkte. Die Vielfalt ist hier groß, sie reicht von Firmenfahrzeugen und Tankgutscheinen über Weiterbildungsangebote und flexible Arbeitszeitmodelle bis hin zu Jobtickets für den ÖPNV, die betriebliche Kinderbetreuung oder Essensgutscheinen. Gerade junge Menschen legen immer mehr Wert auf solche Zusatzleistungen. Sie können bei der Wahl des Arbeitgebenden den entscheidenden Ausschlag geben.
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Welche Entgeltmodelle gibt es?
Für die Entlohnung der Arbeitnehmenden existiert eine ganze Reihe von Entgeltmodellen. Auf Basis der drei Vergütungsarten werden sie zum Teil unterschiedlich ausgestaltet. Wie dies konkret aussieht, hängt unter anderem vom Unternehmen, der Organisation und der Struktur der Aufgaben ab.
Vergütungsmodelle & Entgeltsysteme in der Übersicht
Art der Vergütung | Erklärung | Typische Entgeltmodelle / Beispiele |
Festgehalt | Feste, regelmäßige Zahlung unabhängig von individueller Leistung oder Unternehmenserfolg. |
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Variables Gehalt | Leistungs- oder erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile; Motivieren zu Mehrleistung und sind oft an Zielerreichung gebunden. |
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Flexible Benefits & Sachleistungen | Nicht-monetäre oder zusätzliche Leistungen, die individuell wählbar oder zusätzlich zum Gehalt gewährt werden. |
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Auf einige der Entgeltmodelle wollen wir im Folgenden etwas genauer eingehen.
Fixgehalt
Das feste Monatsgehalt bietet finanzielle Sicherheit und bildet für die meisten Mitarbeitenden die wichtigste Grundlage der Entlohnung. Geregelt ist es entweder im Arbeitsvertrag oder über einen branchenüblichen Tarif. Vergütungssysteme dieser Art bieten für Arbeitgebende den Vorteil, dass sie sich einfach verbuchen lassen. Beschäftigte schätzen an dieser Form der Bezahlung, dass sie nicht mit Leistungsdruck verbunden ist.
Zeitlohn
Der Zeitlohn ist ebenfalls ein Fixlohn. Hierbei erfolgt die Entlohnung auf Grundlage der geleisteten Arbeitsstunden, aber auch nach Schichten, Tagen, Wochen oder Monaten aufgeschlüsselt. Wie hoch der Zeitaufwand ist, kann in manchen Unternehmen unterschiedlich sein, weshalb das Gehalt mitunter variiert. Allerdings wird ein fester Lohn pro geleistete Zeiteinheit vereinbart, der unveränderlich ist. Die Abrechnung ist ebenfalls unkompliziert, zudem sind Arbeitnehmende einem geringeren Leistungsdruck ausgesetzt. Dies kann allerdings zu Lasten der Motivation gehen. Daher zahlen viele Arbeitgebende einen Zeitlohn mit Leistungszusatz. Dabei wird der Zeitlohn mit Zulagen gekoppelt, die etwa für Qualität, Menge, Pünktlichkeit oder Ersparnisse entrichtet werden. Auch der Überstundenzuschlag ist ein Leistungszusatz.
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Akkordlohn
Der Akkordlohn gehört zu den variablen Vergütungsformen. Er wird anhand der Ergebnismenge berechnet, zum Beispiel die Anzahl produzierter Stücke. Die Arbeitszeit ist hier eher nachrangig. Der Akkordlohn wird vor allem für einfache, gleichförmige und manuelle Arbeiten bezahlt, die durch das Arbeitstempo beeinflussbar sind.
Prämien und Boni
Auch Prämien- und Bonuszahlungen sind variable Vergütungssysteme. Sie erfolgen leistungsorientiert. Prämien können monetärer Natur sein oder in Form von Sachleistungen ausgezahlt werden. Es gibt Kollektivprämien, die für gemeinschaftliche Leistungen anfallen, sowie Einzelprämien für Mitarbeitende. Prämiensysteme fördern die Motivation und Leistungsbereitschaft und steigern die Identifikation der Arbeitnehmenden mit dem Unternehmen. Allerdings gehen sie auch mit einem erhöhten Verwaltungsaufwand einher, da Leistungen individuell abgerechnet werden müssen.
Boni sind in der Regel monetäre Vergütungen, die nach bestimmten Kriterien erfolgen. Das kann zum Beispiel die Betriebszugehörigkeit von Beschäftigten sein. Darüber hinaus können Boni für besondere Leistungen, aber auch aufgrund von tariflichen Vereinbarungen gezahlt werden.
Cafeteria-Systeme
Die sogenannten Cafeteria-Modelle sind eine Sonderform der Vergütung. Mitarbeitende entscheiden hier selbst, wie das Entlohnungspaket strukturiert ist. So können sie zwischen verschiedenen Angeboten entscheiden, etwa höhere Beiträge zur Altersvorsorge, zusätzliche Urlaubstage oder den Kauf von Unternehmensanteilen.
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