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Grundgehalt: Wichtige Fakten und Auswirkungen auf Ihr Einkommen

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5 Minuten Lesezeit

Viele Arbeitnehmende in Deutschland freuen sich über ein Grundgehalt. Was bedeutet das aber eigentlich genau? In unserem Blogartikel erfahren Sie alles Wichtige rund um das Grundgehalt. Was genau zählt dazu? Wird es in brutto oder netto ausbezahlt? Wie wirkt sich das Grundgehalt auf mein Einkommen aus und wie kann ich es steigern?

Key Facts

  1. Das Grundgehalt ist der fixe Anteil der Vergütung eines Arbeitnehmenden.
  2. Durch Regelungen im Arbeitsvertrag oder weitere individuelle Vereinbarungen kann das Grundgehalt erhöht werden.
  3. Das Grundgehalt wird in der Regel als Bruttogehalt angegeben.

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Was ist das Grundgehalt?

Das Grundgehalt ist der feste Teil der Vergütung eines Arbeitnehmenden, der regelmäßig ausbezahlt wird. Es ist der Betrag, den Angestellte vor allen zusätzlichen Zahlungen oder Abzügen verdienen. Durch das Grundgehalt haben Mitarbeitende ein festes Einkommen und damit finanzielle Planungssicherheit – Ganz unabhängig davon, ob es im Job und der Firma gut läuft, oder ob die Ziele des Unternehmens erreicht wurden. Als Gegenleistung für das Grundgehalt gilt für Mitarbeitende die Erfüllung der im Arbeitsvertrag festgelegten Arbeitszeit.

Das Grundgehalt ist somit ein grundlegender Bestandteil des Gesamteinkommens eines Arbeitnehmenden und wird auch als Grundvergütung bezeichnet. Es stellt den fixen Anteil des Arbeitsentgelts dar, der je nach Branche und Beruf um variable Gehaltsanteile steigen kann.

Beispiel: Grundgehalt und variable Bestandteile

Durch Regelungen in einem Arbeitsvertrag oder weitere individuelle Vereinbarungen kann das Grundgehalt auch deutlich erhöht werden. Zu den variablen Anteilen können – je nach Branche und Arbeitsvertrag – noch folgende weitere Bestandteile zählen:

Je nach Branche kann der Gehaltsbestandteil variabler Boni bzw. Zuschläge variieren. Bei vielen Berufen im Außendienst ist es üblich, dass Unternehmen den Firmenwagen stellen oder gastronomische und landwirtschaftliche Betriebe für Kost und Logis ihrer Mitarbeitenden aufkommen.

Bei Makler*innen ist es keine Seltenheit, dass hohe Boni und Prämien gewährt werden, der Grundlohn als Fixum dafür geringer bemessen ist, um die Motivation und Eigenverantwortung des Mitarbeitenden zu erhöhen.

Doch Achtung! Zusätzliche Leistungen müssen in der Regel auch versteuert werden. Um die eignenen Gehaltsstrategien zu optimieren, ist es ratsam, bestimmte Regelungen und Grenzen für die jeweilige Besteuerung zu kennen.

Abzüge und Zuschläge

Das Grundgehalt kann also durch verschiedene Zuschläge (s. o.) erhöht werden. Vom Grundgehalt sowie von den meisten Zuschlägen werden Abzüge vorgenommen. Dazu zählen Steuern, Sozialversicherungsbeiträge, Kirchensteuer und ein möglicher Soli.


Grundgehalt: Brutto oder netto?

Das Grundgehalt wird in der Regel als Bruttogehalt angegeben. Auch im Arbeitsvertrag wird klassischerweise das Monatsgehalt in brutto angegeben.

Grundgehalt brutto bedeutet daher, dass von diesem vereinbarten Arbeitsentgelt noch Steuern wie Lohnsteuer, Kirchensteuer, Sozialversicherungsbeiträge und evtl. ein Solidaritätszuschlag abgezogen werden.

Das Brutto-Grundgehalt gilt als wichtiger Richtwert für Arbeitgebende und Arbeitnehmende, da es als Grundlage für die Berechnung der gesetzlichen Abzüge dient. Es stellt das Ausgangseinkommen dar, dem alle weiteren Berechnungen zugrunde liegen.

Was beeinflusst die Höhe des Grundgehalts?

Die Höhe des Grundgehalts wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dazu zählen in erster Linie die eigene Ausbildung und weitere für das jeweilige Unternehmen relevante Qualifikationen. In Handwerksberufen kann man mit absolvierter Meisterprüfung normalerweise mehr verdienen als ohne.

Nach einem Studium ist das zu erwartende Grundgehalt beispielsweise bei Ingenieur*innen, Natur- oder Wirtschaftswissenschaftler*innen in der Regel höher als bei Absolvent*innen in Geisteswissenschaften.

Haben Mitarbeitende zudem weitere Qualifikationen erworben, die für eine Firma von essentieller Bedeutung sind, wird sich das auch im Gehalt widerspiegeln. Natürlich beeinflusst auch die Berufserfahrung ein mögliches Gehalt, genau wie die Branche, in der man tätig ist. Obendrein kann auch das eigene Verhandlungsgeschick von Vorteil sein.

Wie Sie sich als Arbeitgebender auf eine Gehaltsverhandlung vorbereiten, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Marktsituation und Grundgehalt

Ganz allgemein gesprochen, können Angebot und Nachfrage sowie die Wirtschaftssituation des Unternehmens Einfluss auf die Höhe des Grundgehalts haben. Die Markt- bzw. Wirtschaftssituation bestimmt erfahrungsgemäß das Grundgehalt mit. In einer schwierigen Situation kann das Grundgehalt deutlich niedriger ausfallen als in einer wirtschaftlich guten Ausgangslage.

Branchen mit hohem Grundgehalt

Zu den Branchen mit dem höchsten Grundgehalt zählen traditionell das Bankwesen, die Pharmaindustrie und die Automobilindustrie.

Heutzutage ist gerade durch die Entwicklungen im Sektor der Künstlichen Intelligenz auch die Software- und IT-Branche hinzuzuzählen.


Was ist der Unterschied zwischen Grundgehalt und Jahresgehalt?

Als Jahresgehalt wird das gesamte Bruttoeinkommen bezeichnet, das Arbeitnehmende binnen eines Jahres als Gehalt vor Steuern bekommen. Somit entspricht es dem fixen Anteil der Grundvergütung plus möglicher variabler Bestandteile wie Boni, Provisionen und Zuschläge.

Sollten weitere Sonderzahlungen für die Arbeit von Mitarbeitenden (wie z. B. Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie ein 13. oder 14. Monatsgehalt) gewährt werden, werden diese ebenfalls als Bestandteil des Jahresgehalts berechnet.


Vorteile und Nachteile des Grundgehalts

Vorteile der Grundvergütung

Das Grundgehalt ist in vielen Berufen und Branchen verbreitete Praxis. Es bietet Arbeitnehmenden eine gewisse finanzielle Sicherheit, kann aber auch zu mangelnder Motivation führen, wenn es nicht an die Leistung oder Erfahrung des Arbeitnehmenden angepasst wird. Es bietet ein gesichertes Einkommen, das in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder beim Verfehlen von Unternehmenszielen bezahlt wird.

Durch dieses vereinbarte Mindestgehalt ist der Mitarbeitende abgesichert. Durch mögliche Steigerungen wie Boni, Prämien oder andere leistungsabhängige Gehaltsbestandteile kann sich die Bezahlung um ein Vielfaches erhöhen. Der Arbeitgebende kann diese leistungsabhängigen Sonderzahlungen als Instrument nutzen, um seine Mitarbeitenden zu motivieren und zu binden.

Die Möglichkeit, die eigene Arbeit durch positive Leistungen zu beeinflussen, kann bei Mitarbeitenden die Motivation erheblich steigern. Durch eigenes Engagement, Fleiß und Arbeitsleistung direkten Einfluss auf die eigene Bezahlung zu haben, verbessert in der Regel auch das Betriebsklima. Welche weiteren Möglichkeiten Sie als Unternehmen haben, um Ihre Mitarbeitermotivation zu steigern, erfahren Sie hier.

Zudem winken – je nach Gestaltung und Zusammensetzung von Gehaltsbestandteilen – auch Steuerersparnisse. Manche Zusatzleistungen, wie beispielsweise Firmenwägen, können Steuervergünstigungen mit sich bringen. Zwar muss die private Nutzung des Firmenwagens versteuert werden, sie ist aber oft mit erheblichen Kosteneinsparungen verbunden. Auch geschickt genutzte Freibeträge und weitere Vergünstigungen wirken sich mitunter positiv auf die eigene Steuerlast aus.

Nachteile der Mindestbezahlung

Natürlich bringt das Grundgehalt eine gewisse finanzielle Sicherheit. Die Kehrseite der Medaille können allerdings große finanzielle Schwankungen bei den Gehaltsauszahlungen sein. Wer inklusive Boni und weiterer Prämien sein Einkommen deutlich steigern kann, ist in Phasen, in denen eine wirtschaftliche Flaute herrscht, womöglich beispielsweise mit fix vereinbarten Kredit- oder Ratenzahlungen überfordert. Große finanzielle Schwankungen machen die eigene Finanzplanung jedenfalls nicht leichter.

Außerdem wird unter Umständen die Konkurrenz der Mitarbeitenden untereinander verschärft, wenn sie sehr leistungsorientiert bezahlt werden. Wer denkt, sich gegen sein eigenes Team behaupten oder den Chef von sich überzeugen zu müssen, neigt womöglich eher zu Neid und Missgunst. Das kann eine positive Arbeitsatmosphäre stark belasten.

Hinzu kommt: Je kleiner das Grundgehalt ausfällt, desto größer ist der Erfolgsdruck. Um das gewünschte Gehalt inklusive der angestrebten Boni zu erhalten, sind höherer Stress und längere Arbeitstage keine Seltenheit.

Tarifrecht und Grundgehalt

Tarifverträge nutzen ebenfalls das Grundgehalt. Der Tarifvertrag regelt die Bezahlung für Beschäftigte einer bestimmten Branche und wird zwischen einer Gewerkschaft und einem oder mehreren Arbeitgebern festgelegt. Die Tarifbindung soll die Attraktivität des Arbeitgebenden in der Branche für potentielle Fachkräfte erhöhen.

Gerade in traditionellen Branchen wie z. B. der Metall- und Elektroindustrie werden Verträge anhand von Besoldungstabellen geschlossen.

In solchen Fällen wird das Gehalt an den grundlegenden Anforderungen der Position bemessen und orientiert sich an den Qualifikationen der Mitarbeitenden. Nicht selten kommt auch hier ein leistungsbezogenes Entgelt hinzu, das zusätzlich zur Basisvergütung gezahlt wird.

Auch im öffentlichen Dienst kommen Besoldungstabellen zum Einsatz, die den Verdienst von Beamt*innen regulieren.

Tipp für Arbeitgebende

Digitale Lösungen helfen Arbeitgebenden, die Gehaltsabrechnungen ihrer Mitarbeitenden im Blick zu behalten. Dazu lohnt es sich für Unternehmen, Lohn- und Gehaltsabrechnungsprozesse zu automatisieren und Fehler schon bei der Vorbereitung der Gehaltsabrechnung zu vermeiden. Das gelingt mit der Software von Factorial, die eine pünktliche und fehlerfreie Vorbereitung der Gehaltsabrechnung garantiert.

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